Logistik und eine effiziente Lagerverwaltung ist mehr und mehr ein Wettbewerbsfaktor für Unternehmen. Nur Ware, die zum Kunden ausgeliefert werden kann, ist auch verkaufbar und erzeugt Umsatz. In allen Bereichen der des Wirtschaftskreislaufs (der Supply Chain) begegnet und beschäftigen sich Lagerverwaltungssysteme mit Vorratshaltung. Sei es in der Beschaffung, einer Produktion oder der Distribution. Die Welt der Lagerverwaltung ist ständig im Wandel. Mit fortschreitenden Innovationen kommen immer mehr Unternehmenssoftwareanwendungen und -funktionen auf den Markt, die Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Lagerprozesse unterstützen. Dabei stellt sich für Supply Chain verantwortliche auch die Frage, wie ist eine Verbindung zu einem ERP-System oder anderen Anwendungen von Unternehmenssoftware zu schaffen, soll oder kann ein Warehouse Management System (WMS) innerhalb der Warenwirtschaft eigenständig arbeiten.
In dieser Publikation wird auf ein modernes Kommissioniersystem, der Sprachkommissionierung eingegangen.
Das klingt zwar vielversprechend, ist aber nicht für jedes Unternehmen geeignet. In dieser Publikation gehen wir auf die Aspekte ein, die Sie beachten sollten, wenn Sie mit der Einführung einer solchen Lösung noch unschlüssig sind oder Fragen haben.
Anweisungen, die Mitarbeiter von einer Sprachkommissionierung erhalten, helfen ihnen bei der Navigation durch das Warenlager und führen sie direkt zu den Orten und Produkten, die sie kommissionieren müssen.
Sobald sie diese Produkte gefunden, identifiziert und ausgewählt haben, können sie in das Headset sprechen und bestätigen, dass der Kommisionierauftrag erfolgreich war. Damit erfolgt eine Rückmeldung an das System, dass die Pickliste Schritt für Schritt abgearbeitet oder erfolgreich abgeschlossen wurde.
Danach interpretiert die Spracherkennungssoftware (die eine Spracherkennungstechnologie nutzt) die Nachricht und entscheidet auf der Grundlage der empfangenen Daten, ob die Kommissionierung authentifiziert oder abgelehnt wird.
Dieser Prozess wird an jedem Kommissionierplatz fortgesetzt, bis der Auftrag abgeschlossen ist.
Während des gesamten Prozesses haben die Mitarbeiter die Hände und Augen frei. Alles, was sie tun müssen, ist zuzuhören und zu reagieren. Ohne umständliche Klemmbretter oder Tablets können sich die Kommissionierer voll und ganz auf die anstehende Aufgabe konzentrieren.
Obwohl diese Art von Software am häufigsten in Lagern eingesetzt wird, kann sie auch an anderen Standorten verwendet werden, wie z.B.:
Bild: Umsatzvolumen des Logistikmarktes in Europa nach einzelnen Ländern im Jahr 2018 (in Milliarden Euro)
Quelle: Fraunhofer (Fraunhofer SCS) © Statista 2020
Die meisten Anwendungen für die sprachgesteuerte Kommissionierung sind so konzipiert, dass sie sich nahtlos in die bestehende Lagerverwaltungssoftware (WMS) oder das ERP-System (Enterprise Resource Planning) eines Unternehmens integrieren lassen.
Durch diese zweiseitige Integration kann die Anwendung auf wichtige Bestandsdaten zugreifen, einschließlich spezifischer Auftragsinformationen und Details über die Standorte der Kommissionierbereiche.
Mit diesen Informationen kann das Sprachsystem neue Arbeitsaufträge und individuelle Mitarbeiteraufgaben organisieren und erstellen. Anschließend kann es diese Anweisungen an die Kommissionierer im Lager weitergeben.
So kann das System beispielsweise auf einen Stapel zugreifen, der mehrere Aufträge enthält. Es kann diese Daten scannen, die Mitarbeiter benachrichtigen und sie anweisen, die Aufträge wie gewünscht zu kommissionieren.
Während einige Sprachsysteme eigeständig und von Ihrer Funktionalität umfangreich genug sind, um diese Art von Aufgaben selbst zu initiieren, nutzen die meisten eine WMS-Integration, um die Arbeit in dieser Funktion zu organisieren.
Nachdem die wichtigsten Punkte der Software für die sprachgesteuerte Kommissionierung erläutert sind, soll nun dargestellt werden, wie dieses Kommissionierungsverfahren in einem realen Szenario funktioniert.
Allerdings ist diese Technologie nicht für jede Art von Lager oder Vertriebszentrum geeignet. Dies gilt insbesondere für Zentren, die hauptsächlich mit vollen Paletten arbeiten.
In diesen Einrichtungen und diese Art von Lägern würden Umlagerungen mit vollen Paletten bei alleiniger Verwendung sprachgesteuerter Systeme eine hohe Anzahl von Fahrten erfordern.
Aus diesem Grund bieten die meisten der Anbieter von Lösungen zur Bestandsverwaltung, Softwarelösungen an, welche auch eine Roboter-Kommissionierung, RFID-Technologie und Barcode-Scanning umfassen.
Überlegungen zur Größenordnung Ihrer Logistik heute und in Zukunft sind zu beachten. Sie sollten nur dann eine Software für die sprachgesteuerte Kommissionierung einsetzen, wenn Ihr Lager oder Distributionszentrum in etwa folgende Kriterien erfüllt:
Betriebe, die diese Kriterien erfüllen, haben meist mit großen Mengen an Produkten zu tun, darunter viele mittelgroße Produkte bzw. Artikel auf Paletten, in Behältern oder Gebinden. Sie sind groß genug, um eine sprachgesteuerte Kommissionierung zu benötigen, aber nicht so groß, dass sie vollständig auf fortschrittlichere Lösungen wie Robotertechnik umgestellt werden können.
Bild: Marktvolumen des Logistikmarktes in Europa in den Jahren 2008 bis 2021 (in Milliarden Euro)
Quelle: Fraunhofer (Fraunhofer SCS) © Statista 2020
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen bereits über ein WMS oder eine ERP-Lösung verfügen oder die Einführung einer solchen Lösung erwägen, kann ein sprachgesteuertes Kommissioniersystem eine hervorragende Ergänzung sein.
Diese leicht zu erlernende Technologie kann die Produktivität der Mitarbeiter steigern, die Bestandsverwaltung vereinfachen und sogar die Sicherheit im Lager verbessern.
Es ist jedoch wichtig, dass Sie prüfen und sich vergewissern, dass Geschäftsmodell diese Form der Warenwirtschaft zu Ihnen passt, bevor Sie in eine solche Pick by Voice Software investieren.
Setzen Sie dazu Szenarientechniken ein und erstellen Sie einen Anforderungskatalog oder Lastenheft um auf einer solchen faktenbasierten Grundlage eine Entscheidung treffen zu können.