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Welche IT-Trends sollten Sie 2020 im Auge behalten?

Dr. Harald Dreher By: Dr. Harald DreherFeb 25, 2025

Am Ende der Dekade und mit dem Beginn der 2020er Jahre am Horizont kann es für Geschäftsführer, IT-Leiter und verantwortliche Unternehmer und Manager Sinn machen, kurz die letzten 10 Jahre der IT-Trends zu reflektieren. Was hat uns alle beschäftigt?

 

Die letzten Jahre waren auch geprägt durch die Diskussion der Rolle des Einsatzes von Social Media. Nicht alle Ideen und Vorstellungen sind eingetroffen. Heftige Diskussionen um die Rolle der Influenzer und deren Informationspflicht zur Kennzeichnung als Werbebeitrag haben im Rahmen des Digitalen Marketings die Verantwortlichen aufgeschreckt. Die Datenschutzgrundverordnung DSGVO wurde als Gesetz realisiert, die Sensibilität für das Thema IT-Sicherheit nahm zu. Die Angriffe und die Schäden auch. Der 3D Druck als Produktionsmittel hat begonnen, Fahrt aufzunehmen, der wirkliche Durchbruch im Rahmen der industriellen Fertigung ist aber noch nicht erfolgt. Dennoch gibt es aus dem Maschinenbau interessante Entwicklungen für die Produktion von Einzelteilen mit kleinen Stückzahlen. Im Aircraft Business gibt es ebenso mehr und mehr Anwendungen. 3D-Druckeinsatz im Automotive Sektor ist weit vorangeschritten. Das Fahrzeug aus dem Drucker wird es natürlich noch nicht so schnell geben, aber Einzelteile und Werkstücke sind kurz vor dem industriellen Einsatz.
Software und Technologien um eine Verbesserung der Kundenbeziehungen zu realisieren, haben zugelegt und sind stärker im Fokus der Verantwortlichen. CRM Software hat weltweit um ca. 16 Prozent Wachstum im letzten Jahr verzeichnet (Quelle: Gartner). Dabei ist interessant, dass Salesforce mit einem Marktanteil von fast 20% weit vor Microsoft mit rund 3% Marktanteil liegt und die Cloud Lösung von Salesforce weiter zulegt.

 

 

IT-Trends 2020 die bei der Digitalisierung und der digitalen Transformation wichtig werden

Dabei ist es entscheidend, zu beachten, dass die Verbindung von ERP-Software mit den Schwerpunktthemen „Organisation, Geschäftsprozesse, und den Trends im Markt“ einer der Schlüsselfaktoren zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens sind wird.

 


Vier IT-Trends zur Digitalisierung für 2020


1. Augmented Reality (AR)

Wer sich in Rahmen seiner IT-Strategie erstmals mit Augmented Reality befasst, wird vermutlich diesen Trend als netten Gimmick abtun. Den spielerischen Anwendungen wie bei Pokemon ist die Software längst entwachsen und in der Industrie und im Handel angekommen.

Im Einzel- sowie im Großhandel hat der Einsatz von AR im Rahmen von E-Commerce stark zugenommen. Nicht nur Lösungen von Möbelhäusern, die Ihre Möbel und Assessoires in den Räumen des potentiellen Kunden abbilden lassen, sondern auch in der Mode- und Textilbranche hat der potentielle Kunden heute die Möglichkeit Waren wie Kleidung, Schuhe und Schmuck virtuell darzustellen und anzuprobieren.

Im Rahmen von industriellen Anwendungen im Bereich Service und Instandhaltung helfen AR-Lösungen die Qualität des Services enorm zu verbessern. Denken Sie dabei nur einmal an eine Serviceaufgabe eines internationalen Werkzeugmaschinenherstellers oder Anlagenbauers, der Weltweit tätigt ist und im ersten Schritt auf lokale Servicefirmen oder Partner zurückgreifen muss. Bei der Reparatur oder Wartung eines Gerätes kann es vorkommen, dass der Servicemitarbeiter oder die Servicetechnikerin das vorgefundene Gerät nicht in allen Details kennt. Daher ist der Techniker auf die vorliegende Dokumentation vor Ort oder auf das Handbuch angewiesen.

Dies kann gerade bei der Fehlersuche eine Herausforderung sein, die mit vorliegenden Dokumentationen recht schwer zu lösen sein kann. Telefonate und Kontakte, Gespräche und Austausch mit Servicetechnikern aus der Zentrale sind meist die nächste, zeit- und kostenintensive Lösung.

Der Servicemitarbeiter, der die Möglichkeit hat, zum Beispiel eine AR-Brille zu nutzen, wird Schaltpläne oder Layouts anzeigen, die der physischen Hardware vor Ort überlagert sind. Da sich der Schaltplan und die abzurufenden Informationen in einer definierten Datenbank befinden, können eventuell auch Notizen anderer Kollegen abgerufen werden, welche dieses oder ähnliche Probleme auch schon gelöst haben.

Dazu ist zu beachten, dass die Nutzung von AR auch von der Aufbereitung der Daten, die zur Verfügung stehen abhängt. Stammdatenqualität, Stammdatenaktualität und die richtige Ausprägung der Sachmerkmalsleisten sind Themen die entscheidend für die Prozessoptimierung sind.

Die Nutzung von AR kann durch die Verbindung mit ERP-Systemen und ERP-Funktionalitäten sichergestellt werden. ERP-Software spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens geht und kann einen großen Beitrag leisten, wenn digitale Technologien wie Augmented Reality eingesetzt werden.


2. Datenanalyse

Seit vielen Jahren wird in Unternehmen Datenanalyse betrieben. Diese wird  benutzt, um Marktanalysen durchzuführen, Trends oder Absatz- und Produktionsprognosen zu erstellen. Der Einsatz von Analysesoftware und an den daran anschließenden Auswertungen beruht aber immer auch auf den Daten, die im ERP-System erzeugt wurden. Dabei nutzen Datenanalysetechniken die Grundlagen des ERP-Datenmanagement um tiefe und genaue Einblicke zu realisieren. Unter anderem glauben wir, dass der Trend zur Prozessanalyse (Process-Mining) zunehmend wird. Sie wird es ermöglichen, Prozessqualität und Prozessgeschwindigkeit auf Basis der ERP-Daten auszuwerten. Die damit gewonnenen Informationen sind Grundlage für weitere Optimierungsschritte in der Prozesslandschaft. Kosten- Zeit- und Effizienzvorteile können damit realisiert und immer wieder schnell und effizient überprüft werden.

Diese IT-Trends 2020 zur digitalen Transformation  (Digitalisierung) erfordern hochwertige Echtzeitdaten aus einer ERP-Lösung. Nur damit sind diese Erkenntnisse zu realisieren. Daher ist es wichtig, schon im Vorfeld einer möglichen ERP-Softwareauswahl oder ERP-Einführung sich auf die Datenmigrationen zu konzentrieren und ein adäquates Stammdatenmodell aufzubauen. Die Migration von im Unternehmen vorhandene Daten in ein ERP-System bedarf einer sorgfältigen Planung und ist Voraussetzung sich mit Big Data Analysen überhaupt beschäftigen zu können.

Eine weitere Spielart einer erweiterten Datenanalyse ist das Feld der künstlichen Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen. Während KI sich gerade in mittelständischen Unternehmen noch nicht wirklich durchgesetzt hat, sind wir der Ansicht, dass dies nur noch eine Frage der Zeit sein wird. Der Einsatz von KI Elementen im Rahmen von Kundenverhalten, Kaufverhalten oder zur Überwachung und Steuerung von Maschinen und Anlagen wird bei einem IT Trend 2030 im Rückblick als Selbstverständlichkeit auftauchen. Aber auch hier gilt: Datenqualität ist die Grundlage für eine Auswertung. Die Erzeugung und die Bereitstellung dieser Daten hängt meist am ERP-System, also der zentralen Software im Unternehmen. Diese Aufgaben werden „alte“ ERP-Systeme meist nicht mehr erfüllen können, weil deren IT-Architektur irgendwann an Grenzen stößt.
Damit ist auch deutlich was zuerst kommen muss:

  1. Daten-und Prozessqualität, dann
  2. ERP-Software,
  3. dann Digitalisierung bzw. die digitale Transformation


3. Internet der Dinge (IoT) oder Industrie 4.0

Industrie 4.0 oder der amerikanische Ausdruck IoT sind Akronyme aus den letzten 10 Jahren, die ihren Einzug in die Literatur und in das tägliche Business erfahren haben. Industrie 4.0 kann als System (Netzwerk) von Maschinen und Geräten definiert werden, welches ohne menschliche Eingriffe Daten senden, übertragen und empfangen können. In vielen Branchen gibt es heute Beispiele und Anwendungsfälle für die Transformation von Geschäftsmodellen durch IoT. Dies bezieht sich nicht nur auf die Sammlung von Daten (z.B. im Umwelt-oder Energiebereich) sondern auch im Sammeln von Daten bei denen Sensoren Informationen an ein ERP-System übermitteln. Dort werden diese analysiert und für Managemententscheidungen aufbereitet.

Anwendungen, die im privaten Bereich am schnellsten ins Auge fallen, sind Lösungen im Umfeld von „Smart Homes“, bei denen Sensoren die im Rahmen von digitalen IoT-Technologien Informationen über die Temperatur, die Beleuchtung oder über offene und geschlossene Fenster übermitteln. Diese technischen Lösungen werden weiter ausgebaut und benötigen als Service genügend Rechnerkapazität im Hintergrund. Neue Dienstleistungen im Rahmen von Services – zum Beispiel bei der Überwachung von Heizanlagen – sind daher heute schon Realität. Anforderungen an die IT-Sicherheit und Sicherheitskonzepte für die sichere Speicherung von Daten im Rahmen von Smart Metern (intelligenten Stromzählern) sind Themen, die IT Abteilungen beschäftigen werden.

Im Geschäftsprozessmanagement steigert das Internet der Dinge (Industrie 4.0) die Effizienz, indem es dazu beiträgt, alltägliche Aufgaben zu rationalisieren oder sogar zu automatisieren. Ein bekanntes Beispiel für die Nutzung von IoT-Geräten durch „Smart Warehouses“ sind die Fulfilment-Center von Amazon. Während der Bestellung befindet sich der Artikel auf einer Palette irgendwo im Lager. Kleine Roboter fahren dann Paletten mit einer Artikelgruppe und mit einer Artikelmenge zu den Lagermitarbeitern, die das einzelne Produkt auswählen. Diese Roboter verwenden QR-Codes auf dem Boden, um ihre Fahrwege zu bestimmen.

Sobald die Artikel kommissioniert und in Kartons verpackt sind, werden sie auf Rollenförderern abgelegt, auf denen Scanner automatisch Barcodes scannen, um zu bestimmen, welches Versandetikett an der Außenseite des Kartons angebracht werden soll und in welche Richtung es weitergeleitet werden soll.

Während viele moderne ERP-Systeme über IoT-Funktionen verfügen, ist es wichtig, zuerst Ihre ERP-Anforderungen in einem ERP-Lastenheft zu erfassen, um sicherzustellen, dass die grundlegenden Funktionen des ERP-Systems für Ihre Prozesse in allen Geschäftsbereichen geeignet sind.


4. Roboterprozessautomatisierung (RPA)

Ein weiterer wichtiger IT-Trend ist die Nutzung von Robotic-Process-Automation (RPA). Laut CIO.com ist RPA definiert als „eine Anwendung von Technologie, die von Geschäftslogik und strukturierten Eingaben gesteuert wird und auf die Automatisierung von Geschäftsprozessen abzielt“. Grundsätzlich können mühsame Routineaufgaben, die in der Vergangenheit von einem Menschen ausgeführt wurden, jetzt automatisch von einer Software oder einem Software Robot ausgeführt werden.

Dies kann von einfachsten Aufgaben wie der automatischen Genehmigung einer Rechnung zur Zahlung, wenn der Geldbetrag unter einem festgelegten Schwellenwert liegt, bis zu äußerst komplexen Vorgängen wie dem Amazon-Fulfilment-Roboter reichen, der Paletten mit Artikeln zum Lagerarbeiter befördert. (Ähnliche Lösungen gibt es auch in der Automobilindustrie, bei denen die zu verarbeitenden Teile zum Werker gefahren werden). RPA an sich ist ein enormer technologischer Fortschritt in den letzten Jahren, aber wenn RPA innerhalb eines ERP-Systems eingesetzt wird, kann hier eine effiziente digitale Transformation stattfinden.

Weshalb ist dies eine Innovation?

ERP-Anbieter designen und programmieren ihre ERP-Systeme, um ein Unternehmen von Ende zu Ende Prozesse abzubilden und den internen Belegfluss sicherzustellen. Mit Hilfe von RPA können diese End-to-End-Prozesse (zum Beispiel „order to deliver, oder order to cash“) zur automatischen Vervollständigung des Geschäftsproz

esses führen. Damit wird die Abwicklung eines Standardprozesses um ein vielfaches effizienter und kostengünstiger sein.

Beispielsweise gibt es in einem Standard-Geschäftsprozess für die Auftragserteilung mehrere Schritte, in denen Bestellanforderungen genehmigt werden oder Bestellungen an den Lieferanten gesendet werden müssen. Wenn alltägliche Aufgaben wie Genehmigungen automatisiert werden, können sich Mitarbeiter auf Aufgaben konzentrieren, die kritisches Denken erfordern, z. B. Verhandlungen mit Lieferanten oder die Auseinandersetzung mit weiteren Optimierungspotentialen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit.

IT Strategie 2020 und Digitalisierung 2020

 

IT-Trends 2020 was wird wichtig


Welche, heute noch zarte Pflanze, wird sich durchsetzen? Sicher ist, dass der Kundenfokus, der 360 Grad Blick auf den Kunden, stärkere Beachtung finden wird. CRM und Marketing-Softwarelösungen werden stärker nachgefragt und eingesetzt.
Prozessoptimierung wird – unabhängig von einzusetzender Software eines der Themen der IT-Verantwortlichen als auch der für IT-Strategie auf C-Level sein. Dies kann bei bestehender IT und deren Optimierung, oder im Zusammenhang mit der Auswahl von Software erfolgen. Wichtig dabei ist aber, daß eine Softwareauswahl auf Basis von Geschäftsprozessen welche durch ERP Software unterstützt werden müssen und nicht auf hunderten von Funktionen, die mit Excel-Listen abgefragt werden basiert. Damit sind Sie im Ansatz schon auf dem richtigen Weg.

 

Wie wird sich Ihr Unternehmen und Ihr Wettbewerbsumfeld im Jahr 2020 verändern – worauf sollten Sie achten?

  • Nutzen Sie die Chancen und Möglichkeiten der Geschäftsprozessoptimierung damit Ihre Prozesse effizient abgewickelt werden können.
  • Nutzen Sie die Chance zur Definition von Anforderungen, falls Sie gerade vor oder in einem Prozess der ERP-Auswahl oder der Auswahl einer ERP-Beratung und ERP-Software sind.
  • Stellen Sie Ihren Kunden in den Mittelpunkt und definieren Sie dann die Prozesse um Ihrem Kunden eine exzellente Dienstleistung/Produkt und eine positive Erfahrung mit Ihrem Unternehmen zu ermöglichen.

 

 

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