ERP-Berater – ein notwendiges Übel oder eine wirkliche Hilfe? Übersicht und Klarheit in einem undurchsichtigen Markt. Welche Rollen spielen ERP-Berater aus einem Softwarehaus oder welche Hilfe kann ein unabhängiger ERP-Berater leisten?
Ein unabhängiger ERP-Berater bietet objektive Beratung und Fachwissen, um Unternehmen bei der erfolgreichen Implementierung, Anpassung und Optimierung ihrer ERP-Systeme zu unterstützen. Mit dem Schwerpunkt auf Bewertung und Auswahl, Implementierung, Anpassung und Optimierung kann ein unabhängiger ERP-Berater Unternehmen dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen und ihre Leistung zu verbessern.
Wir möchten Sie dabei auch auf eine sorgfältige Beraterauswahl sensibilisieren. Lassen Sie sich durch (junge) gut gestylte Webseiten nicht täuschen. Es geht nichts über Erfahrung.
Ein erfolgreiches ERP-Projekt entscheidet sich in der Umsetzung. Der Nutzen unabhängiger, erfahrener ERP-Berater ist "Gold Wert" oder sogar "unbezahlbar wertvoll".
Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) sind wichtige Instrumente, mit denen Unternehmen ihre Kerngeschäftsprozesse wie Buchhaltung, Beschaffung, Bestandsverwaltung und vieles mehr verwalten. Die Implementierung und Anpassung eines ERP-Systems kann ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess sein, und Unternehmen benötigen oft das Fachwissen eines unabhängigen ERP-Beraters, der ihnen hilft, den Prozess zu steuern und ihre Ziele zu erreichen.
Im Rahmen von Initiativen zur Digitalisierung und bei vielen Projekten zu Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, konzentrieren sich Unternehmen relativ schnell auf die Verbindung von Digitalisierung zu einer notwendigen Unterstützung durch ein ERP-System.
Damit soll sich ein Unternehmen durch effektive Planung und Steuerung, durch effiziente Workflows und durch Integration aller Daten innerhalb eines ERP-Systems Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Spätestens ab dem Zeitpunkt zu dem sich ein Unternehmen für eine Anschaffung eines neuen ERP-Systems entschieden hat, tauchen Fragen auf, die so ähnlich lauten können:
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Was macht ein ERP-Berater?
Die Unterstützung der Anforderung der Supply Chain (Lieferkettenmanagement), Entwicklung, Konstruktion, Beschaffung, Auslieferungslogistik, Service und Kundendienst sind je nach Unternehmen Kernprozesse, die durch ein ERP-System unterstützt werden müssen. Kernprozesse können je nach Branche und Unternehmen unterschiedlich aussehen. Manche Unternehmen nennen Finanzprozesse, HR-Anforderungen oder die Bereitstellungen von Daten für e-commerce Systeme als Bestandteil ihrer ERP-Kernprozesse.Gemeinsam ist in allen Unternehmen, dass das Management mit Hilfe des ERP-Systems erzeugte Daten aufbereitet, bereitgestellt und für Management Entscheidungen zur Verfügung stehen müssen.Die Anforderungen gehen dabei von langfristigen Zeiträumen (monatliche, jährlich) bis hin zu Echtzeitinformationen über den Zustand einer Maschine, eines Fertigungsauftrages oder des Lagerbestands. Dabei ist entscheidend, dass ein ERP-System auf einer gemeinsamen Datenbasis auf alle Daten zugreifen können muss. Dieses Design ist bei den meisten Unternehmen unterschiedlich, ebenso die Darstellung der erfassten und aufbereiteten ERP-Daten.
Zuerst ist es wichtig, die Begriffe, und Berufsbezeichnungen von ERP-Beratern darzustellen. Wir unterscheiden drei Kategorien von ERP Beratern:
Vor mehreren Jahren waren die autodidaktisch ausgebildeten ERP-Berater noch zahlreicher als heute. Meist waren dies erfahrene Mitarbeiter, die in einem Unternehmen die Vermittlerrolle zwischen IT und Business eingenommen haben.
Zum Teil kamen diese auch aus den Fachbereichen und haben den Sprung auf einen Job in ein SAP, Microsoft Dynamics oder ERP-Systemhaus gemacht um dort als ERP Berater für mittelständischen Unternehmen im Pre- oder After- Sales Verkauf oder in der Implementierung Unterstützung zu leisten. Beim Sprung vom Anwender zum Softwarehaus wurde in der Regel das Fachwissen über die Prozesse und das Wissen um die reale Anwendung monetär belohnt. Dies konnte für ein Unternehmen welches Software installieren wollte, hilfreich sein, weil ein „Praktiker“ wusste, worum es in der Praxis ging. Inzwischen sind die Anforderungen an die Ausbildung für ERP-Berater gestiegen. Dadurch hat der Akademisierungsgrad insgesamt und speziell auch für die Einführung von ERP-Systemen und ERP-Lösungen zugenommen, so dass mehr und mehr auch theoretisch umfassend ausgebildete ERP-Consultants anzutreffen sind.
Der Sprung vom Softwarehaus zum Anwender wurde und wird auch gelegentlich durchgeführt, scheitert aber oftmals an der monetären Ausgestaltung in einem Produktionsunternehmen, da beim Softwarehaus die ständigen wechselnden Arbeitsplätze und Einsatzorte, das permanente Reisen und längere Arbeitszeiten vor Ort beim Kunden eingepreist sind. Das Angebotsspektrum für permanente Weiterbildung, gerade auf Microsoft Dynamic, SAP und Oracle ERP Systemen ist bei den ERP-Softwareanbietern in der Regel größer als bei einem mittelständischen Unternehmen.
Heute sind in der Regel akademisch ausgebildete Mitarbeiter, die aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Logistik, Wirtschaftsingenieurwesen, anderen Fakultäten oder gelernten Verkäufern mit IT Affinität stammen, im Einsatz. Die allererste Aufgabe ist normalerweise die Verkaufsunterstützung bei Präsentationen bei Interessenten oder Kunden, die neue Module anschaffen wollen. Durch eine intensive Ausbildung am Softwareprodukt (am Softwarepaket als ganzes, oder als Modulspezialist z.B. für das Modul Einkauf oder Materialwirtschaft etc…) ist es möglich umfangreiches Wissen über die Softwarelösung zu erlangen. Diese intensive Auseinandersetzung und durch permanente Schulungen zur Leistungsfähigkeit des eigenen Produktes macht den ERP Berater aus dem Softwarehaus zu einem prädestinierten Ansprechpartner für den Kunden des Softwarehauses. Falls auch die soziale Komponente Präsentations- und Argumentationstechnik ausgeprägt ist, wird ein ERP Berater dann auch gerne als Präsentator beim potentiellen Kunden eingesetzt.
Wo ist der ERP-Berater des Softwarehauses wertvoll und wirkungsvoll?
Wo sind die Grenzen, oder wo wird es für einen ERP-Softwareberater aus dem Softwarehaus kritisch?
Nicht zu Vergessen:daß der ERP-Berater eines ERP-Anbieters (Softwarehaus) sein Produkt in den Vordergrund stellen muss. Dies bedeutet für den potentiellen Kunden, dass eine neutrale ERP-Beratung oder eine neutrale ERP-Auswahl bei der Suche nach der besten ERP-Lösung für seine Aufgabenstellung nicht sichergestellt ist.
Auch hier gilt der hohe anzutreffende Akademisierungsgrad. Die Consultants kommen aus allen Fachrichtungen der Wissenschaft und Fakultäten.
Wo ist ein ERP-Berater aus einem ERP-Consulting Unternehmen wertvoll und wirkungsvoll?
Wo sind die Grenzen, oder wo wird es für einen ERP Consultant kritisch?
Der Akademisierungsgrad kann relativ hoch sein, in der Regel liegt er aber unter dem aus dem Consulting Bereich oder aus der Softwarebranche. Weshalb ist dies so? Der Grund liegt in der Regel im Alter der inhouse ERP-Berater begründet, und auch an der Struktur der internen Organisation. Es hängt auch sehr stark davon ab, an welche Organisationseinheit der inhouse ERP-Berater berichtet. Ist der Mitglied der IT-Familie oder ist er Mitglied innerhalb des Business Bereiches um bei einer ERP-Auswahl und bei einer ERP-Einführung Prozesslösungen und Prozessoptimierungen aktiv einbringen zu können? Welche Kompetenzen hat er und was ist sein Aufgabengebiet?
Wo sind die Grenzen, oder ab wann wird es für einen ERP-Berater eines ERP-Systemanbieters kritisch im Hinblick auf die Interessenlage als Verkäufer von Software und Programmiertagen?
Überall dort, wo die Nutzer der Softwarelösung einen direkten Zugang zum inhouse ERP-Berater haben. Dort können Anforderungen artikuliert, Verbesserungspotentiale besprochen und Schulungskonzepte erarbeitet werden. Je größer ein Unternehmen ist, desto eher sind die inhouse ERP-Berater auch auf Pakete oder Module geschult. Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen Systemberatern für die Infrastruktur (meist Administratoren) und den Prozessberatern, die sich um die Optimierung der IT Business Prozesse und um die Zusammenarbeit verschiedener Softwarepakete kümmern und verdient machen. Je kleiner ein Unternehmen ist, desto eher ist vieles in Personalunion anzutreffen. Nicht unbedingt die Systembetreuung, aber vielmehr die Verantwortung für mehrere Softwarepakete der Anwender im eigenen Haus.
Wo sind die Grenzen für inhouse ERP-Consultants, oder wo wird es für einen inhouse ERP-Berater schwierig?
Ein unabhängiger ERP-Berater spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Unternehmen bei der erfolgreichen Implementierung und Optimierung ihrer ERP-Systeme zu unterstützen. Mit objektiver Beratung, Fachwissen und einem tiefen Verständnis des ERP-Marktes können unabhängige ERP-Berater Unternehmen helfen, ihre Ziele zu erreichen, ihre Prozesse zu rationalisieren und ihre Gesamtleistung zu verbessern.
Die verschiedenen Aufgaben der ERP Berater erfordern eine gute und sehr gute Ausbildung um den Anforderungen der Anwender gerecht werden zu können. Die Aufgabenstellungen des ERP Beraters erfordert hohe soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit des Menschen. Die Freude am Vermitteln von Wissen und Best Practice muss allen ERP Beratern gegeben sein. Software und inzwischen vor allem die Geschäftsmodelle ändern sich so schnell, dass es unabdingbar ist, sich wirklich permanent weiterzubilden und gerade im Rahmen der Business Prozesse auch interdisziplinär zu denken. Es ist deutlich, dass ERP Berater, unabhängig von ihrem Arbeitgeber, eine wichtige Aufgabe erfüllen, um dem Kunden und dem eigenen Unternehmen zu helfen, Wettbewerbsvorteile zu realisieren und zu sichern. Unabhängige ERP-Berater können, richtig eingesetzt, eine wertvolle Unterstützung für alle Entscheider und für die künftigen Nutzer von ERP-Softwareprogrammen sein. Dies ist unabhängig davon, ob eine Lösung von Microsoft Dynamics 365, eine SAP S4 Hana, Oracle oder eine andere, branchenspezifische ERP-Lösung eingesetzt werden soll. Ein guter, unabhängiger ERP-Berater - ERP-Consultant wird sie auch in Fragen von ERP in der Cloud unabhängig beraten und Ihnen die Vor-und Nachteile einer on premise Lösung darstellen.
Dieser Beitrag kann natürlich nicht alle Aspekte der Aufgabenstellung abbilden, es würde den Rahmen des zur Verfügung stehenden Platzes sprengen, aber er soll exemplarisch wichtige Aufgabenstellungen der ERP Berater aufzeigen.
Nachfolgend eine Infografik, die die unterschiedlichen ERP-Berater-Rollen nochmals zusammenfasst:
Anmerkung: im Sinne eines flüssigen Lesestils wurde auf die feminine Form „Beraterin“ verzichtet und nur die Bezeichnung Berater gewählt, aber für beides gilt.